Montag, 26. Juli 2010

love oh love.

Als ich damals bei der Chunin-Auswahlprüfung war, habe ich ihn zum ersten mal gesehen. Obwohl ich mitbekommen hatte, wie furchtbar grausam und Furcht einflößend er war, konnte ich es nicht mehr ändern, dass ich so fasziniert von ihm war. Vor allem die Augen haben es mir angetan. Und ich glaube grundsätzlich an den guten Kern im Menschen. Natürlich hatte ich gehört, dass Gaara schon viele Menschen auf dem Gewissen hatte. Und trotzdem passte ich ihn, an einem Abend kurz vor den Arenakämpfen, ab. Wir waren alleine, niemand war in unserer Nähe. Er starrte mich an, sodass ich es sofort bereute, ihm begegnet zu sein, aber irgendetwas in mir wollte einfach nicht wegrennen oder von ihm weg bleiben. Und ehe ich mich versah, kam eine gewaltige Sandlawine auf mich zu. Ich war in der schweren Masse des Sandes gefangen, die von ihm kontrolliert wurde. Er hätte bloß noch das Jutsu anwenden müssen, seine Hand zu einer Faust ballen müssen, und ich wäre den erdrückenden Schmerz los gewesen. Trotz der Angst, konnte ich nicht anders, als ihn mitleidig anzusehen, da ich mittlerweile erfahren hatte, was ihm in seiner Kindheit widerfahren war. Noch immer wartete ich darauf, dass er mich grundlos zu seinen Opfern zählen konnte, doch er schien plötzlich völlig verwirrt zu sein. Mit großen Augen sah er mich an und ließ zu meinem Erstaunen von mir ab. Ich fiel auf den Boden und der Sand um mich herum verschwand in der Flasche an seinem Rücken. Ich verstand die Welt nicht mehr. „Alles in Ordnung?“, fragte ich unsicher. Er sah ziemlich geschafft aus. „Warum fragst du das!“, knurrte er. Darauf konnte ich ihm leider keine Antwort geben. Ich meine, wer fragt schon seinen potenziellen Mörder, wie es ihm denn so ginge. Ich rappelte mich auf und ging einen Schritt auf ihn zu, blieb aber vorsichtshalber gleich wieder stehen. Er fixierte mich noch immer, anscheinend verlangte er eine Antwort. „Es sah so aus, als wäre dir plötzlich etwas geschehen, weil du das Jutsu abgebrochen hast.“ Verständnislos musterte er mich. „Warum würde es dich interessieren?“, fragte er mit einem ungeduldigen Unterton. Man, der konnte vielleicht schwierige Fragen stellen. Angestrengt dachte ich nach, aber dann erwiderte ich bloß: „Es ist doch normal, nach jemand zu fragen, dem es anscheinend nicht gut geht.“ Die Verständnislosigkeit in seinem Blick wurde erneut durch Verwirrung geprägt. Ich konnte mir gar nicht vorstellen, dass es für jemand so schwer sei, normales, soziales Verhalten zu verstehen. „Es ist normal..“ murmelte er abwesend. „Wer bist du?“, fragte er dann. „Ich bin ____, aus …gakure.“ Er nickte kurz, wand sich von mir ab und verschwand in der Dunkelheit, die hereingebrochen war.
Während der Kämpfe in der Arena, waren er und Sasuke verschwunden. Was auch immer zwischen den Beiden und allen anderen, die dabei waren, vorgefallen war, Gaara hatte sich irgendwie verändert. Als ich bemerkt hatte, dass er ein völlig anderer Mensch war, und zwar im Guten Sinne, wurde ich noch neugieriger auf ihn. Ich konnte mir diese Faszination gar nicht erklären. Natürlich wusste ich, dass es eine Schwärmerei war, aber ich hatte mich ja bereits in ihn verliebt, als er noch gefährlich war. Zu meinem Bedauern, reisten er und seine Geschwister schon bald wieder ab. Doch am Tag der Abreise, traf er mich während ich gerade trainierte. Ich zuckte zusammen, als ich plötzlich mit dem Namen angesprochen wurde. Als ich sah, dass er es war, hoffte ich, dass er mein Erschrecken nicht auf sich bezog. „Wie geht es dir, ___?“, fragte er. Natürlich freute ich mich riesig über seine Aufmerksamkeit, trotzdem war es noch ungewohnt, da er mir sonst nur die kalte Schulter gezeigt hatte. „Eigentlich ganz gut.“, antwortete ich lächelnd. „Reist ihr etwa zurück nach Suna?“ Ich wusste das ja, aber man kann ja trotzdem mal fragen. Er nickte bloß. „Passt gut auf euch auf! Vor allem du, du siehst immer noch geschwächt von dem Kampf letztens aus!“, stellte ich besorgt fest. Wieder sah er mich so an, als käme ich aus dem All, aber diesmal eher neugierig. „Tut mir Leid, dass ich dir das an diesem Abend angetan habe.“, sagte Gaara. Ich lächelte ihn warm an. „Mach dir deswegen keine sorgen, ich denke schon gar nicht mehr daran.“ Eine Spur von Erleichterung lag in seinem Gesicht. „Bis bald. Und.. man hört bestimmt davon, wenn du dich in Suna aufhältst.“ „Dafür werde ich sorgen.“, entgegnete ich ihm leicht lachend. Ein kleines Lächeln war zu erkennen, dann wand er mir den Rücken zu und ging.
In der nächsten Zeit, in der Tsunade bereits amtierte, wollte ich natürlich, rein zufällig, immer eine Mission die mit Suna zu tun hatte. Aber ich hatte Pech und ging leer aus, weshalb ich ungeduldig wurde, da ich mir die ganze Zeit schon einredete, dass er mich irgendwie erwarten würde. Das er auf MICH warten würde. Und dann endlich, nach fast einem dreiviertel Jahr, seit er Konoha verlassen hatte, mussten Shikamaru, Choji und ich wegen einer Botschaft nach Suna reisen. „Bist du jetzt zufrieden?“, fragte Tsunade mich etwas genervt. „Ja, mehr als zufrieden!“, rief ich, während meiner dankenden Verbeugung. Nun wurde sie neugierig. „Sag mal, warum willst du unbedingt nach Suna?“ Toll, ich konnte ihr ja wohl kaum sagen, dass ich dort wegen einem Jungen hin wollte. „Sehenswürdigkeiten!“, log ich und verschwand sofort aus dem Büro, um weiteren Fragen zu entkommen.
Und endlich ging es los, die so lang ersehnte Reise nach Suna. Meine Teamkollegen waren ganz in Ordnung, aber ich hätte lieber den Anführer gespielt. Diesen Job hat aber leider der Miesepeter abgegriffen. Hoffentlich würde er den Aufenthalt in Suna nicht nur auf das Überbringen der Botschaft beschränken. Nach einem beschwerlichen Fußmarsch mitten durch die Wüste, waren wir endlich in angekommen. Sofort wollte ich mich auf eigene Faust machen, um Gaara zu suchen, doch Shikamaru hielt mich zurück. „Wo willst du denn so schnell hin? Wir machen das gemeinsam!“ Diese blöde Mission hatte ich schon längst als unwichtig abgestempelt. „Also, dann bringen wir diese Schriftrolle mal zu ihrem Empfänger.“, schlug Choji vor. Lustlos nickte ich bloß. Das ganze war zum Glück schnell erledigt. „Und jetzt? Wenn wir nichts mehr zu tun haben, dann würde ich mir das Dorf gerne mal ansehen.“, sagte ich möglichst frei von meiner Aufregung. „Ach, ich weiß nicht. Reisen wir lieber wieder zurück, vielleicht braucht man uns zuhause mehr.“, meinte Shikamaru. Verdammt, ich musste mir was einfallen lassen. Verführerisch blickte ich zu Choji. „Hey, ich habe gehört die Küche hier soll total super sein. Willst du dir das etwa entgehen lassen?“ Seine Augen weiteten sich, mit jedem Wort dass ich sprach. „Worauf warten wir noch, auf zum nächsten Restaurant!“, rief er voll Freude und zog mich und den alten Nörgler mit sich. Kurz bevor wir bestellen konnten, wurde mir ‚plötzlich schlecht’, sodass ich das Lokal verließ. Wir würden uns hier wieder in einer Stunde treffen. Ich vergeudete keine Zeit, und begann sofort das Ganze Dorf nach Gaara abzusuchen. Vergeblich. Ich wollte gerade wieder zum Treffpunkt gehen, als ich plötzlich jemand sah, der mir sehr bekannt war. Ein Mädchen mit einem Fächer und Blonden Haaren – ohne Zweifel, Gaaras Schwester Temari. Voller Hoffnung rannte ich zu ihr. Überrascht blickte sie mich an. „Ist was passiert?“, fragte sie mich besorgt. Ich war völlig außer Atem und schüttelte nur den Kopf. „Hey, ich kenne dich doch. Du warst bei der Chunin-Auswahlprüfung! Auch du hast sie bestanden! Außerdem hat Gaara dich gekannt.“ Sie erinnerte sich tatsächlich an mich. „Ja genau, ich bin ____. Sag mal, kannst du mir sagen, wo Gaara ist?“, fragte ich nervös. Enttäuscht schüttelte sie den Kopf. „Tut mir Leid, aber er ist beschäftigt, irgendwelche Gespräche mit den Führenden Positionen hier. Warum?“ So ein blödes Pech aber auch. „Verdammt.. Naja, ich dachte, wenn ich schon hier bin.. Naja, kann man nicht ändern. Ich muss zurück zu Shikamaru und Choji. Trotzdem Danke und..“, völlig aufgebracht unterbrach sie mich, „Shikamaru! Der ist auch hier!“ Was war denn jetzt los? Vorsichtig nickte ich. „Willst du mitkommen?“, schlug ich vor. Ich kannte ihren Blick. Den gleichen hatte ich, als es hieß, ich könne nach Suna reisen. „Los, komm!“, lachte ich und zog sie an ihrem Handgelenk hinter mir her. Sie war total versteift. An dem Restaurant angekommen, war die Begrüßung der beiden ziemlich unbeholfen. Auch der sonst so ruhige Shika schien etwas aus der Bahn geworfen. „Warum bleibt ihr nicht über Nacht? Bei Dunkelheit durch die Wüste zu gehen ist sehr gefährlich.“, fragte Temari. Er war tatsächlich einverstanden, ich konnte es kaum glauben. Ich durfte bei Temari schlafen, während sich die beiden Jungs ein Zimmer teilten. Diese Familie hatte echt ein großes Haus. In Temari hatte ich eine gute Freundin gefunden, wir waren ein Herz und eine Seele, obwohl wir uns erst so kurz kannten. Es war, als würden wir uns auswendig kennen. Plötzlich hörte man im Erdgeschoss eine Tür zufallen. „Gaara ist da!“, flüsterte Temari, wir lagen bereits im Bett. Sofort schreckte ich auf. „Komm, gehen wir runter.“ Sie stand bereits auf. „Moment, warte! Ich kann jetzt nicht!“, versuchte ich ihr klar zu machen. „Warum?“, „Weil ich.. also weil.. Ich habe einen Schlafanzug an!“ So wollte ich ihm nicht entgegen treten. „Ach bitte, das ist ein hübsches Kleid, betont deine Figur!“, wollte Temari mich aufziehen. Ich ignorierte sie und zog mir schnell was an. Dann stiegen wir die Stufen runter. „Gaara?“, murmelte sie. „Temari, was ist los?“, fragte Gaara. Er war anscheinend überrascht, dass sie noch wach war. Ich hatte ihn noch nicht gesehen, nur gehört, da ich die Wand als sehr angenehmes Versteck empfand. Diese Stimme durchzog meinen Körper. „Sieh mal, ich habe Besuch! Kennst du ____ noch?“ Ich erkannte seinen Schatten bereits. Als er meinen Namen wahrnahm, sah ich, wie sich sein Schatten ruckartig zu Temari wand. Nun zog sie mich unsanft zu sich, sodass ich neben ihr im Raum stand. Keiner sagte etwas. Gaara starrte mich an, als könnte er nicht glauben was er sah. Um der Situation zu entgehen, setzte ich endlich zum Sprechen an. „Lange nicht gesehen. Wie geht es dir?“ Erst jetzt war mir aufgefallen, dass er mittlerweile größer war als ich. Damals war das nicht der Fall. Er gefiel mir noch immer so gut. „____... Mir geht es gut, aber was machst du hier? Ist irgendetwas mit dir?“, fragte er gebannt. „Nein, es ist wegen einer Mission. Morgen müssen wir wieder abreisen.“ Bei meinem letzten Satz sah er etwas enttäuscht aus. „Verstehe. Ich war den ganzen Tag beschäftigt, ansonsten hätte ich dir mehr von Suna zeigen können.“ Ich lächelte ihn an, als Temari plötzlich das Wort ergriff. „Ich gehe schon mal ins Bett, du weiß ja wo du hin musst, ____.“, „Ja, ich komme gleich.“, sagte ich. Dann wand ich mich wieder Gaara zu. Wir redeten noch lange, ganze 3 Stunden saßen wir zusammen. Er schlief nie, daher machte es ihm nichts aus. Aber irgendwann brachte er mich zu Temaris Zimmer, da er mir meine Müdigkeit ansah. Er vergewisserte sich, dass ich ihm bescheid sagen würde, bevor wir aufbrechen. Dann ging ich endlich schlafen, und zwar sehr glücklich. Der Abschied am nächsten Tag fiel mir sehr schwer, aber ich zeigte es ihm nicht allzu sehr, da er keinen falschen Eindruck bekommen sollte. Temari umarmte mich und bat mich um ein baldiges Wiedersehen, auch Gaara machte eine Anspielung darauf. Dann ging es zurück nach hause. Dort war ich schwer beschäftigt, denn Temari und ich hielten Briefkontakt.
Zwei Jahre ging das so hin und her. Gelegentlich sahen wir uns, auch Gaara und Kankuro. Die Zeit dir wir immer zusammen verbrachten, war die kostbarste für mich. Vor allem dann, wenn ich mit Gaara alleine war. Unser Verhältnis wurde immer inniger, sodass wir uns auch bald Briefe schrieben. Ich hielt natürlich jeden, den ich bekam, in Ehren. Und eines Tages kam die beste Nachricht, die ich jemals bekommen hatte: Eine Einladung zu dem Fest, dass wegen Gaaras Benennung zum Kazekage gefeiert wurde. Ich nahm mir sofort frei und packte meine Sachen, um möglichst schnell in Suna zu sein. Als ich dort ankam, diesmal war ich alleine gereist, waren die Vorbereitungen bereits auf Hochtouren. Als ich ihm endlich wieder begegnete, begrüßte ich ihn lachend als Kazekage. Auch er lächelte mir entgegen und Temari rannte ungestüm auf mich zu. Kankuro legte den Arm um meine Schulter und freute sich ebenfalls, mich wieder zu sehen. Ich wollte gar nicht mehr nach Konoha zurück. Ich liebe Suna mittlerweile mehr. Und Gaara sowieso.
Also die Leute in Suna wussten schon, wie man feiert. Wenn das Dorf nicht von den vielen Lampions erhellt wurde, dann von den zahlreichen Feuerwerken. Wir saßen gerade zu dritt beisammen, als Temari mir einen Becher unter die Nase hielt. „Der Tee hier kommt aus Suna, du kannst ihn nirgends sonst bekommen!“ Ich schnupperte misstrauisch daran. Also wenn der so schmeckt wie er riecht, dann überlege ich mir das mit dem ‚Ich liebe Suna’ noch mal. Vorsichtig nippte ich daran. Oh Gott, wie ekelig ist das denn! Die anderen sahen mir mein Grausen an und begannen zu lachen, sogar Gaara amüsierte sich darüber. Kankuro verabschiedete sich plötzlich, er meinte, gerade jemand gesehen zu haben, den er kennt. Auch seine Schwester ging, um mir etwas anderes zu besorgen. Sie verschwanden in der Menge. „Die kommen so schnell nicht wieder.“, seufzte ich. Gaara stimmte mir zu. „Lass uns auch gehen.“, sagte er und stand bereits auf. Ich ging im nach.
Wir waren bereits einige Meter durch Suna geschlendert. Das Dorf war wie ausgestorben, da alle auf dem Fest waren. Plötzlich schien Gaara etwas einzufallen. „___? Hast du das Dorf schon mal von oben gesehen?“, fragte er mich. Nachdenklich sah ich ihn an. „Nicht das ich wüsste.“, „Gut. Dann komm mit!“, forderte er mich auf. Dann schlug er eine andere Richtung ein, sodass ich mich kaum noch auskannte, wo wir waren. „Ich würde mich hier wahrscheinlich verirren.“, lachte ich. Er lächelte mir zu. „Nur, wenn ich nicht bei dir wäre.“ Als er auf einmal stehen blieb, standen wir vor dem Tor des Dorfes. „Vorsicht.“, murmelte er, stellte sich hinter mich und hielt mich um meine Taille fest an sich. Dann sprang er auf die Stadtmauern. Erst sah ich bloß diese ewige Wüste, doch dann legte Gaara seine Hand auf mein Schulterblatt und drehte mich Richtung Dorf. „Unglaublich..“, flüsterte ich. Es war wirklich wunderschön von hier oben. „Ich weiß schon, warum ich lieber hier bleiben würde, als zurück nach Konoha zu gehen.“ Ohje, hatte ich das gerade laut gesagt? Überrascht sah er mich an. „Wirklich?“ Ertappt blickte ich zu ihm. „Ja, das denke ich schon länger.“, sagte ich. „Nein, wirklich – du wolltest wegen des schönen Dorfs bleiben?“ Erschrocken sah ich ihn an. „Auf keinen Fall, der Hauptgrund wäre, dass.. wie soll ich das sagen..“, ich hielt kurz inne, „..naja, ich wäre mehr in deiner Nähe.“ Er wand sich mir zu. „Dann bleibe bei mir.. für immer.“ Er ging einen Schritt näher zu mir, sodass wir uns bereits berührten. Dann nahm er mich in seine Arme und küsste mich.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen